Werner Kofler, geboren am 23. 7. 1947 in Villach/Kärnten als Kaufmannssohn; der Vater führte ein Textilgeschäft in Villach-Lind. Lehrerausbildung in Klagenfurt nach vier Jahren abgebrochen. Anschließend auf Reisen; in den verschiedensten Berufen tätig. Erste Veröffentlichungen 1963. Seit 1968 freier Schriftsteller. 1970 Vater von Zwillingen aus der Beziehung mit Auguste Kronheim. Kofler lebte in Wien, wo er nach langer Krankheit am 8. 12. 2011 starb.
* 23. Juli 1947
† 8. Dezember 2011
von Ingo Käthner
Essay
Was ist, kann nicht wahr sein. Dieses Motto motivierte Werner Kofler zu seiner Schreibweise, die sich nicht abfinden konnte mit dem, was ist. Sein Realismus, der deswegen nicht ohne avancierte literarische Techniken auskommt, ist Anti-Realismus, insofern er Protest ist gegen das, was sich real durchsetzt und doch nicht wahr sein darf; Anti-Realismus, wenn wirklich das ist, was Menschen zurichtet, sie zwingt, sich mit Motiven zu identifizieren, die nicht ihre wirklichen sein können. Realistisch sind seine Texte in ihrer Widersetzlichkeit, in der „negation des status quo, der (schein)wirklichkeit“, die sich als Wirklichkeit setzt durch Ausgrenzung und Unterdrückung weiter Bereiche der Realität, die selbst das Vorstellungsvermögen, die Ausdrucksfähigkeit in ihre Bahnen zwingt. Die Sprache dient der Zurichtung, liefert Ideologeme, Klischees und Phrasen, formuliert Pflichten und Verbote, reguliert eingefahrene Abläufe, richtet Wahrnehmung ...